Minimalinvasive Nierenchirurgie
Die Nieren kommen paarweise im Körper vor und sorgen dafür, dass Stoffe aus dem Blut, die in erhöhter Konzentration giftig sein können, ausgeschieden werden. Außerdem regeln die Nieren den Flüssigkeitshaushalt im Körper und sie produzieren Hormone, die unter anderem die Neubildung von roten Blutkörperchen steuern.
Nierentumoren
Bestrahlungen oder Chemotherapien wirken bei Nierentumoren oft nur bedingt. Die chirurgische Entfernung eines Tumors an der Niere ist die Standardtherapie bei lokal begrenztem Nierentumor. In der Vergangenheit wurde ein Nierentumor offenchirurgisch mit oder ohne kompletter Entfernung der Niere behandelt. Dafür waren sehr große, schmerzhafte Flankenschnitte erforderlich. Heutzutage werden die meisten Nierentumoren minimalinvasiv organerhaltend therapiert – auch bei komplizierten Nierenkarzinomen. Die Technik erlaubt es, präzise und schonend so zu vorzugehen, dass auch bei großen Karzinomen tumorfrei und organerhaltend operiert werden kann. Der Erhalt einer Niere ist nämlich wichtig, um weitere Erkrankungen sowie eine regelmäßige künstliche Blutwäsche (Dialyse) zu verhindern.
Bislang war es uns möglich, 95 Prozent unserer Nierentumor-Patienten organerhaltend zu therapieren.
Aufgrund modernster Möglichkeiten, ist es in der Robotischen Urologie des Diakonie Klinikums beim Großteil der Patienten nicht nötig, dass bei Entfernung eines Nierentumors die gesamte Blutzufuhr des Organs unterbrochen wird. So wird die Durchblutung des gesunden Teils der Niere gesichert. Wurde der Tumor herausgenommen, sorgt eine präzise Nahttechnik für einen adäquaten Verschluss des eröffneten Gefäß- und Hohlsystems. Weitere Vorteile für Patienten: weniger Schmerzen und Blutverlust, geringere Wundheilstörung und ein kürzerer Krankenhausaufenthalt.
Nierenbeckentumoren
Die Standard-Therapie eines Nierenbeckentumors ist die komplette Entfernung der Niere und des Harnleiters der entsprechenden Seite. Dieser Eingriff wurde früher offen-chirurgisch mit zwei Schnitten (ein Schnitt in der Flanke und ein Schnitt im Unterbauch) durchgeführt. Dies wird heutzutage in der Robotischen Urologie des Diakonie Klinikums minimalinvasiv gemacht. Damit werden OP-Dauer, Blutverlust und Krankenhausaufenthalt deutlich verkürzt. Das durch die Operation verursachte Trauma wird ebenso signifikant minimiert. Die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus beträgt fünf bis sieben Tage. Während des Eingriffs wird ein Blasenkatheter angelegt. Vor Entlassung wird standardmäßig eine Kontrolluntersuchung mit Kontrastmittel durchgeführt und der Katheter dabei entfernt. Nicht selten muss der Eingriff, wenn der Tumor lokal etwas fortgeschritten ist oder er Metastasen gebildet hat, mit einer Chemotherapie kombiniert werden.
Andere Krankheitsbilder der Nieren
Nierenbeckenabgangsengen, Fehlbildungen der Niere oder auch sehr große Nierensteine zählen in unserem Haus mit zum Spektrum unserer minimalinvasiven, roboterassistierten Therapien.
Um Patienten bei der Entscheidung zu helfen, die für sie optimale Therapieoption zu wählen, beraten wir gerne in unseren robotischen Sprechstunden.
Sekretariat
Karina Born
Chefarztsekretärin
Tel: 0271 333 4628
Fax: 0271 333 4524
E-Mail-Kontakt
Postanschrift
Diakonie Klinikum Jung-Stilling
Robotische Urologie
Wichernstraße 40
57074 Siegen
Anfahrt Google Maps