Schonende Entnahme der Harnblase
Die Harnblase dient als Zwischenspeicher-Organ, um den von den Nieren produzierten Urin so lange zu halten, bis es zur willentlichen Entleerung kommt. Ist die Blasenfunktion krankheitsbedingt gestört, kann das ihre Speichertätigkeit beeinträchtigen.
Harnblasenkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen beider Geschlechter. Etwa 75 Prozent der Harnblasenkarzinome werden im oberflächlichen Tumorstadium entdeckt. 20 bis 25 Prozent der erstdiagnostizierten Fälle werden im sogenannten invasiven Stadium (ein sich ausbreitender Krebs) festgestellt.
Um Patienten bei der Entscheidung zu helfen, die für sie optimale Therapieoption zu wählen, beraten wir gerne in unseren robotischen Sprechstunden.
Harnblase: Therapie bei Krebsbefall
Die radikale Zystektomie ist die Therapie der ersten Wahl bei dem muskelinvasiven Harnblasenkarzinom (Tumor, der im Blasenmuskel gewachsen ist) oder beim Hochrisiko-oberflächlichen Harnblasenkarzinom (Tumor, der von der Schleimhaut der Blase ausgeht, ohne in den Muskel einzudringen). Unter dem Eingriff zu verstehen ist die komplette Entfernung der Harnblase, meist mit beiliegenden Geschlechtsorganen (Männer: Prostata & Samenblasen, Frauen: Gebärmutter & Eierstöcke) und umgebenden Lymphknoten. So wird eine bestmögliche Krebskontrolle erreicht. In Fällen, in denen der Tumor örtlich außerhalb der Blase gewachsen ist oder der Tumor Fern-Metastasen gebildet hat, muss eine Chemotherapie vor oder nach der Operation erfolgen. Eine Nerven-schonende Entnahme der Blase zählt zu den besonderen Schwerpunkten der Robotischen Urologie im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen.
Urinableitung nach Organ-Entnahme
Wurde die Blase herausoperiert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um den Urin aus dem Körper auszuleiten. In der Regel gibt es eine von folgenden beiden Möglichkeiten:
1. Urostoma:
Das Urostoma ist eine von Chirurgen künstlich geschaffene Überbrückung für die Urinableitung über die Bauchdecke. Dafür trennen die Operateure ein Stück vom Dünndarm ab. Eine Seite wird durch die Bauchdecke nach außen geleitet, in die andere werden die Harnleiter eingebunden. Auf diesem Wege kann der Urin ausgeschieden werden. Am Bauch selbst (außen) tragen Patienten einen speziellen Beutel, der regelmäßig gewechselt werden muss.
2. Kontinente Ersatzblase:
Eine weitere Möglichkeit bietet die kontinente Ersatzblase. Sie wird ebenso roboterassistiert im Körper aus einem Stück vom Darm rekonsturiert. Dieses Verfahren ist die derzeit beste Möglichkeit für die Urinableitung nach einer Tumor-Operation, sofern es der Patientenzustand erlaubt.
Andere Erkrankungen
Neben Krebs können diverse andere Erkrankungen dazu führen, dass die Blase operativ entfernt werden muss. So kann es passieren, dass infolge der Bestrahlung eines anderen Beckenorgans die Blase entnommen oder modifiziert werden muss.
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