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Inkontinenz – immer Müssen müssen

Senkungs- und insbesondere Harninkontinenzprobleme betreffen bis zu 20 Prozent der Frauen. Leider ist es für viele Betroffene schwer, sich ihrem Arzt anzuvertrauen. Deshalb geht einer Behandlung häufig eine lange Leidensstrecke voraus. Um unnötiges Leid zu ersparen, ermutigen wir dazu, unsere Ärzte ohne langes Zögern anzusprechen.

Die gynäkologische Klinik ist Beratungsstelle der Deutschen Kontinenzgesellschaft. Diese fördert vorbeugende Maßnahmen, Diagnostik und Behandlung von Harn- und Stuhlinkontinenz.

Für die Diagnostik und Behandlung von Senkungsleiden (Descensus) der Gebärmutter und der Scheide stehen in unserer Klinik moderne Untersuchungsmöglichkeiten sowie ein großes Spektrum an konservativen und operativen Behandlungsverfahren zur Verfügung. Anhand verschiedener Untersuchungen ermitteln unsere Ärzte den Grund für die Erkrankung. Abhängig von den jeweiligen Befunden schlagen sie dann ein individuelles Behandlungskonzept vor.

Die Gynäkologen empfehlen bei Senkungsbeschwerden seit vielen Jahrzehnten bewährte Operationen, bieten aber auch moderne Verfahren an. Das Augenmerk liegt hier auf der Rekonstruktion des Beckenbodens. Neben den Standardoperationsverfahren werden auch sogenannte Netzimplantationen zur Stabilisierung der Gewebebereiche durchgeführt. Patientinnen mit unwillkürlichem Harnabgang können unsere Ärzte oft schon durch einen gering belastenden Eingriff helfen. Dabei wird ein spezielles Band spannungsfrei von der Scheide ausgehend unter die Harnröhre gelegt und unterstützt wirkungsvoll die Verschlussfunktion der ableitenden Harnwege (tension free vaginal tape, TVT, TVT exact beziehungsweise TVT-O). Neuere Verfahren wie Kurzarmschlinge oder periurethrale Injektionen ergänzen das Behandlungsspektrum.

In der urogynäkologischen Sprechstunde untersuchen unsere Ärzte die Patientin und erstellen dann ein individuelles Behandlungskonzept. Berücksichtigt werden dabei konservative und operative Möglichkeiten.

Senkungsoperationen auf einen Blick
Ziel einer Senkungsoperation ist es, die ursprüngliche Anatomie wiederherzustellen. Dazu führen unsere Gynäkologen folgende Operationen durch:

  • Vaginal (von der Scheide aus) - abdominal (vom Bauchschnitt aus)
  • Vordere und hintere Beckenbodenplastik, gegebenenfalls in Kombination mit der Entfernung der Gebärmutter
  • Fixation Vaginalstumpf: 1. Vaginal: vaginofixatio sacro-spinalis (Amreich-Richter) 2. Abdominal: Kolposakro-pexie, gegebenenfalls mit Netzinterponat
  • Netzeinlagen: (z.B. anterior und posterior repair mit Prolift M (Zugang
    von vaginal)
  • Inkontinenzoperationen: TVT-exact, TVT, TOT (Bandeinlage unter die Harnröhe über einen kleinen Schnitt von der Scheide aus), Kolposuspension (nach Burch, über einen Bauchschnitt), lokale Instillation subepithelial in die Harnröhre
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