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Funktionsdiagnostik – mehr als Fotos

In der modernen Radiologie machen wir nicht nur Aufnahmen von Knochen, Geweben und Organen. Zunehmend mehr geben unsere Messdaten auch Auskunft über Körperfunktionen und ihre Störungen. Konkret heißt das: Wir können beispielsweise gut- und bösartige Tumore unterscheiden, Krebszellen aufspüren oder den exakten Verlauf von Nervenbahnen aufzeigen. Dabei machen wir uns zu Nutze, dass jedes Gewebe andere Eigenschaften hat und sich zum Beispiel in Stoffwechselprozessen unterscheidet.

Die Untersuchung

Spektroskopie

Die MR-Spektroskopie ist derzeit das einzige Verfahren, mit dem wir derzeit den Stoffwechsel in bestimmten Körperregionen untersuchen können, ohne mit Sonden eindringen oder radioaktiv markierte Substanzen verwenden zu müssen. Mittels spezieller MRT-Techniken wird die Konzentration von Molekülen im festgelegten Bereich des Körpers bestimmt. Die Messdaten erlauben uns Rückschlüsse auf das Gewebe. So können wir beispielsweise früher als mit anderen Verfahren nach einer Krebsbehandlung zwischen Narben nach einem Therapieerfolg und einem neuen Tumor bei nicht erfolgreicher Behandlung unterscheiden. Auch in der Diagnostik von Prostatatumoren setzen wir die Spektroskopie ein.

Diffusionsbildgebung

Mit der klassischen Magnetresonanz-Diffusions-Messung (Diffusion Weighted Imaging) wird die Bewegung von Wassermolekülen im Gewebe bestimmt. So können wir beispielsweise Schlaganfälle im Hirngewebe nachweisen, bevor sie in anderen MRT- oder CT-Untersuchungen zu sehen sind. Das ist wichtig für die Frühbehandlung von frischen Schlaganfällen. Immer wichtiger wird das Verfahren auch in der Abklärung bösartiger Erkrankungen.

Bei einem ähnlichen Verfahren, dem Diffusion Tensor Imaging werden nur gerichtete Bewegungen der Wassermoleküle im Hirngewebe bestimmt. Damit können wir feine Nervenbahnen darstellen, die in normalen MRT-Untersuchungen verborgen bleiben. Deshalb wird das Verfahren oft vor Hirnoperationen eingesetzt, um den Verlauf von Nervenbahnen zu bestimmen und diese in der OP zu schützen.

Durchblutungsuntersuchungen

Durch wiederholte Untersuchung einer Körperregion (dynamische Untersuchung) nach Kontrastmittelgabe, können wir die Durchblutung von und krankhafte Prozesse in Organen untersuchen. Diese Perfusionsuntersuchungen helfen, verschiedene Krankheiten früher zu erkennen. Bei einem akuten Schlaganfall kann die Perfusions- zusammen mit der Diffusions-MRT (siehe oben) zeigen, wie ausgedehnt der Infarkt ist und hilft bei der Einschätzung, ob betroffenes Hirngewebe noch gerettet werden kann.

Bei Verdacht auf Herzgefäßerkrankungen können wir überprüfen, ob Anteile des Herzmuskels bei Belastung nicht gut durchblutet sind. Zudem lässt sich bei manchen Tumoren einschätzen, ob sie gut- oder bösartig sind.

Intelligente Kontrastmittel

Vor allem in der Magnetresonanztomografie gibt es inzwischen Kontrastmittel, die nur von bestimmten Zellen aufgenommen und gespeichert werden. Dadurch können wir Aussagen zu Gewebearten treffen. Regehalft setzen wir das Verfahren bei Leberveränderungen ein. Das spezielle Kontrastmittel reichert sich in gesunden Leberzellen an, in entarteten aber nicht. Dadurch können wir Leberveränderungen einschätzen und früh entdecken.

Herzfunktion

Mit leistungsstarken Magnetresonanztomografen untersuchen wir die Herzfunktion. Wir können die Herzbewegung aufnehmen und Bewegungsstörungen des Herzmuskels feststellen. Beim Einsatz von Kontrastmitteln kann die Durchblutung des Herzens bei Ruhe und unter Belastung untersucht werden. So können wir Durchblutungsstörungen aufzeigen. Außerdem können wir Infarkte, Entzündungen und andere Krankheiten unterscheiden.

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Polizei: 110

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