Grundlegend für eine gute Therapie – Diagnostik
Zahlreiche Untersuchungsverfahren ermöglichen es uns, in allen Spezialbereichen der Inneren Medizin schnell und genau Diagnosen zu stellen. Einen Großteil der dafür nötigen Medizintechnik halten wir in unserer Abteilung vor, in anderen Bereichen arbeiten wir eng mit dem Radiologischen Zentrum in unserem Krankenhaus zusammen.
Diagnoseverfahren
Laboruntersuchungen
Laboruntersuchungen (z.B. Blut, Harn, Stuhl, Körperflüssigkeiten) sind ein zentraler diagnostischer Baustein in der Inneren Medizin. Bei manchen Patienten erlaubt ein Laborwert eine Diagnose (z.B. erhöhte Zuckerwerte bei Diabetes) und in anderen Fällen weist er auf einen Krankheitsprozess im Körper hin (z.B. erhöhte Entzündungswerte). Manchmal nutzen wir die Tests zudem, um Krankheiten auszuschließen. Es gilt aber auch der Merksatz: „Auch bei normalen Laborwerten kann eine schwerwiegende Erkrankung vorliegen.“ Einen Großteil der Untersuchung führen wir im modern ausgestatteten Krankenhauslabor, das der ärztlichen Leitung von Professor Dr. Labenz untersteht, durch. Für bestimmte Spezialuntersuchungen arbeiten wir eng mit anderen Laboren zusammen.
Manometrie
Die Manometrie ist eine Druckmessung im Bereich des Verdauungstraktes. Diese Methode setzen wir insbesondere bei Erkrankungen der Speiseröhre ein, die mit Schluckstörungen einhergehen oder vor geplanter Operation der Refluxkrankheit. Hierzu wird ein dünner Messkatheter durch Nase, Rachen und Speiseröhre bis in den Magen vorgeschoben. Durch Messungen an mehreren Punkten lassen sich so die Bewegungsabläufe und die Druckverhältnisse in der Speiseröhre und von Ihren Schließmuskeln erfassen. Bei nur hin und wieder auftretenden Funktionsstörungen sind auch Messungen über 24 Stunden möglich. Weiterer Einsatzort ist der Darmausgangsbereich bei Störungen der Darmentleerung und Inkontinenzproblemen.
Röntgen
Die herkömmliche Röntgentechnik kommt auch heute noch in der modernen Medizin zum Einsatz. Klassische Beispiele sind die Untersuchung von Herz und Lunge, beispielsweis zum Nachweis einer Lungenentzündung oder einer Herzschwäche mit Wassereinlagerungen. In seltenen Fällen erfolgen Darstellungen des Verdauungstrakts durch Schlucken von Kontrastmittel oder durch Gabe von Kontrastmittel über dem Darmausgang (Kontrasteinlauf).
Ultraschall
Ultraschallwellen können Bilder erzeugen, die es uns ermöglichen, viele Organe schmerz- und nebenwirkungsfrei zu untersuchen. Schwierigkeiten gibt es immer dann, wenn Luft zwischen Haut und Organ liegt, weil diese nicht von Schallwellen durchdrungen werden kann. Häufig nutzen wir Ultraschall, um Bauchorgane, Herz, Gefäße und Schilddrüse zu beurteilen. Durch spezielle Techniken lässt sich auch der Blutstrom sicht- und messbar machen, was bei der Diagnose von Gefäßverengungen hilft. In den letzten Jahren sind auch Kontrastmittel für die Ultraschalldiagnostik entwickelt worden. Mit ihnen können beispielsweise Knoten in der Leber weiter charakterisiert werden. Gibt es Hinweise auf einen Tumor, ist es möglich, unter Ultraschallsicht mit einer Nadel kleine Proben zu entnehmen.
pH-Metrie
Bei der pH-Metrie wird der pH-Wert in bestimmten Abschnitten des Verdauungstrakts kontinuierlich gemessen. Von besonderem Interesse ist das bei der Refluxkrankheit, weil hier die Säurebelastung in der Speiseröhre ungewöhnlich hoch ist. Je nach Fragestellung führt der Arzt durch die Nase eine Sonde mit einer Messeinheit an die Spitze der Speiseröhre vor den Mageneingang. Es ist auch möglich, mittels Endoskop eine Kapsel in der unteren Speiseröhre festzuklemmen. Die Messung erfolgt dann durch Fernübertragung auf ein tragbares Gerät. In seltenen Fällen wird auch eine Säuremessung im Magen durchgeführt, zum Beispiel, wenn eine massiv verstärkte Säureproduktion vermutet wird oder Säureblocker nicht ausreichend wirken.
Computertomographie
Die Computertomographie (CT) ist eine Röntgentechnik, die schichtweise Bilder aus dem Körperinneren liefert. Das Gerät gewinnt mit Röntgenröhre und Detektoren Signale, aus denen anschließend die abgetasteten Körperregionen dargestellt werden. Auf den Bildern sind Veränderungen von Organen und Geweben oft deutlicher zu sehen, als beim Röntgen.
Endoskopie
Mit modernen, hoch auflösenden Videoendoskopen – dünne Schläuche mit einer kleinen Kamera an der Spitze – können insbesondere die Hohlorgane Bronchien, Speiseröhre, Magen, Dünndarm und Dickdarm direkt sichtbar gemacht werden. Über Instrumentierkanäle können bei diesen Untersuchungen kleine Gewebeproben entnommen werden. Darüber hinaus sind viele Operationen, wie die Entfernung Polypen oder eine Blutstillung, direkt möglich. Bei Bauchspeicheldrüse und Gallenwegne wird die Endoskopie mit einer Röntgendarstellung kombiniert. Oft entfernt der Arzt dabei sofort Gallengangsteine. In bestimmten Fällen kann der Dünndarm zudem mit einer kleinen Videokapsel untersucht werden, die der Patient schluckt.
Impedanzmessung
Bei einigen Patienten mit Refluxkrankheit, fließt nicht-saurer Mageninhalt zurück in die Speiseröhre. Bislang konnten Mediziner mit der pH-Metrie nur den Rückfluss von saurem Mageninhalt nachweisen. Mit der Impedanzmessung gelingt nun eine Diagnose unabhängig des pH-Werts.
Kernspintomographie
Bei der Kernspin- oder Magnetresonanztomographie (MRT) entsteht keine Strahlenbelastung. Stattdessen werden mit einem sehr starken Magneten und eines Radiosignals die Wasserstoffatome im Körper kurzfristig beeinflusst. Diese Störung löst eine messbare Reaktion aus, die ein Computer in Bilder umwandelt. So können wir Gewebearten oder krankhafte Veränderungen erkennen. Denn die MRT ist anderen Verfahren in der Darstellung von Weichteilen überlegen.
Kapselendoskopie
Die Kapselendoskopie ist ein Verfahren zur Untersuchung des gesamten Dünndarms – beispielsweise um Blutungsquellen aufzuspüren. Der Patient schluckt eine etwa einen Zentimeter große glatte Kapsel mit Videokamera. Diese sendet auf ihrem Weg durch den Verdauungstrakt Bilder auf einen tragbaren Rekorder, die dann am Computer ausgewertet werden.
Atemtests
Mit Atemtests können wir auf relativ angenehme Art viele häufige Erkrankungen des Verdauungstrakts feststellen oder seine Funktion beurteilen. Mit einem stabilen Isotop (nicht radioaktiv) können wir eine Helicobacter pylori-Infektion nachweisen, die Magenentleerung messen und auch Pancreas- und Leberfunktion abschätzen. Mit Wasserstoff-Atemtest lassen sich Unverträglichkeiten des Dünndarms gegen Milchzucker (Laktose), Fruchtzucker (Fruktose) und Zuckerersatzstoffe nachweisen. Außerdem gelingt der Nachweis von falschen Bakterien im Dünndarm und die Messung der Zeit, die Zucker vom Mund bis zum Übertritt in den Dickdarm benötigt.
Angiographie
Nach dem Spritzen von Kontrastmittel werden in der Angiographie die Arterien sichtbar. Dank Bildverstärkern können wir sogar kleinste Gehirngefäße und minimale Durchblutungsstörungen darstellen – und das bei geringer Strahlenbelastung. So können im nahezu ganzen Körper Blutgefäße sichtbar gemacht, Verengungen geweitet, Dehnungsballon, Katheter und Stents millimetergenau gesetzt werden.
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